Urlaub mit Geschichte
Komm mit auf eine Reise durch die Zeit und Du bekommst Antworten auf viele Fragen, z.B. woher die "Berge" im Wendland stammen, warum die Dörfer hier rund sind, wie das Leben in der Grenzregion war und wieso die Wendländer wahre Weltmeister im Langzeitprotestieren sind.
Das hier ist übrigens die alte Dömitzer Eisenbahnbrücke. Dieses imposante Bauwerk ist heute ein idyllischer Ort in der Natur der Elbtalaue, obwohl sie im zweiten Weltkrieg zur Hälfte weggebombt wurde.
Los geht's, auf eine spannende Zeitreise durch das Wendland...
Seit wann gibt es im Wendland Berge?
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden bereits erste archäologische Funde bei Ausgrabungen auf dem Höhbeck entdeckt. Seitdem wurden zahlreiche Spuren der Vergangenheit im Boden des „Berges“ gefunden und im Höhbeck-Museum Vietze ausgestellt. Das ist nicht nur für Archäologie-Fans spannend! Und auch auf dem Höhbeck-Elbholz-Rundweg können Groß und Klein die vielseitige Geschichte der Gegend erleben.
Wohnt hier jemand?
Heutzutage findest Du im Archäologischen Zentrum Hitzacker die nachempfundenen Siedlungshäuser, genau da wo sie auch früher standen. Nur ob sie damals wirklich so aussahen wie auf dem Bild, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. In dem interaktiven Freilicht-Museum kannst Du Geschichte mit allen Sinnen erleben und an Mitmachstationen zum Beispiel selbst probieren durch Feuerbohren ein Feuer zu entfachen.
Seit wann geht's hier rund?
Bis heute - ca. 900 Jahre nach der Entstehung der runden Dörfer - gibt es im Wendland noch die höchste Anzahl an intakten Rundlingen.
Die meisten Fachwerkhöfe in den Rundlingsdörfern sind inzwischen restauriert und werden bewohnt und genutzt. Einige Häuser sind privat, während andere als Unterkünfte, Cafés, Galerien oder Museen darauf warten von Dir erkundet zu werden. Hier bist Du herzlich willkommen, den engen Zusammenhalt im Dorf zu erleben, der vielleicht auch durch diese besondere Dorfform entstanden ist.
Wer war eigentlich Waldemar?
Der Waldemarturm war ursprünglich ein Wehrturm der mittelalterlichen Burg von Dannenberg. Doch als der Besitzer, der Graf von Schwerin, sich auf einer Kreuzfahrt ins Heilige Land befand, eroberte der dänische König Waldemar die Burg. Der Graf kehrte jedoch wieder, gewann die Burg zurück und nahm König Waldemar in seinem Wehrturm gefangen. Zwei Jahre später, im Jahr 1225, wurde der König wieder freigekauft. Von der Burg ist bis heute nur noch der Turm und der Name seines Insassen geblieben.
Heutzutage befindet sich im Waldemarturm das Museum der Dannenberger Stadtgeschichte, in dem regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden.
Warum stehen in Hitzacker überall Zwerge?
Nun, laut der Sage bewohnte vor vielen Jahren ein Zwergenvolk die Stadt Hitzacker (Elbe), bis sie eines Tages von einem Handwerksburschen vergrault wurden, der in ihrer Braupfanne statt Brot und Bier sein großes Geschäft hinterließ. 350 Jahre grollten die Zwerge und blieben der Stadt fern, bis vor einigen Jahren die Jungzwerge unter Leitung von Peter Wieczorek beschlossen, zurück in ihre Heimat zu kehren und sich mit den Einwohnern zu versöhnen. Seither leben sie in Eintracht und wurden mit den Bronzestatuen in der Stadt verewigt.
Wer durfte an der Grenze lachen?
Abends diente das Grenzgebiet den Jugendlichen als Treffpunkt. Statt in die Disko zu gehen, war die Grenze - im Westen - ein Ort für Jubel, Trubel und Heiterkeit. Auf der anderen Seite, nur etwa 5 bis 6 Meter entfernt sah das ganz anders aus. Hier durften die Soldaten noch nicht mal lachen. Deshalb war es eine Freizeitbeschäftigung der Jungendlichen, vor den Soldaten Faxen zu machen und zu versuchen, sie zum Lachen zu bringen.
Als sich die Grenze öffnete, sammelte Ritzmann alles was er finden konnte und stellt heute als Zeitzeuge seine Fundstücke im Swinmark Grenzlandmuseum aus.
Was ist Tag X?
Als in den 70ern das kleine Fischerdorf Gorleben Atommüll-Endlager werden sollte, hatten die Politiker sicher nicht mit dem gerechnet, was dann folgte: Die hartnäckigste und erfolgreichste Widerstandsbewegung der Bundesrepublik.
„Am Tag X, immer dann, wenn Atommülltransporte kommen, stellen wir uns quer!“ Alle Bevölkerungsschichten kamen in dieser Protestbewegung zusammen, vom Bauern bis zum Bürgermeister, und kämpften über Jahrzehnte für ihre Rechte.
Das Wendland blühte richtig auf und wurde zum Zentrum der Anti-Atomkraft-Bewegung. Das Ergebnis ist eine selbstbewusste, bunte und widerstandsfähige Region, die wirklich einmalig ist und nach über 40 Jahren Langzeitprotestieren den Kampf gegen das Endlager 2020 dann endlich gewonnen hat! Im Gorleben Archiv kannst Du tiefer in diese Geschichte eintauchen.
Wie kommt ein Schiff in den Wald?
Die Beluga ist noch immer Dreh- und Angelpunkt für viele Protestaktionen im Wendland. Aber auch ohne Aktion wird Dich die Beluga und ihre Geschichte in der Anti-Atomkraft-Bewegung beeindrucken.